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Pressespiegel

"Die Kampagne ruft Fachkräfte dazu auf, ihre Geschichten zu erzählen"
Jugendhilfeportal AGJ I 03.07.20
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Aktuelle Stellungnahme vom 27.05.2020

Jetzt erst recht! Investitionen statt Einsparungen in der Sozialen Arbeit!

Als Fachkräftekampagne #dauerhaftsystemrelevant appellieren wir an politische Entscheidungsträger*innen, eine Sparpolitik im sozialen Bereich infolge der Corona Pandemie zu verhindern und stattdessen den Bereich der Sozialen Arbeit und Erziehung besser auszustatten.

Im Zuge der Corona Pandemie haben sich bestehende Probleme innerhalb der Sozialen Arbeit nochmal deutlicher gezeigt. Viele Bereiche sind chronisch unterbesetzt und die materielle Ausstattung der Kolleg*innen mit Diensthandys und adäquaten Beratungsräumen ist mangelhaft, sodass der Kontakt zu Klient*innen während der Kontaktbeschränkungen nur schwer aufrechterhalten werden kann. Trotz dieser Widrigkeiten haben Kolleg*innen des sozialen Bereiches während der Krise die Menschen, mit denen sie arbeiten, bestmöglich betreut und kreative Lösungen gefunden.

In der Krise zeigt sich: Die Menschen, die bereits vorher am stärksten gesellschaftlich benachteiligt waren, ziehen auch die größten Nachteile aus den Einschränkungen in der Pandemie. Psychisch kranke Menschen fallen in tiefe Krisen. Menschen in gewaltvollen Beziehungen sind nun noch stärker der Gewalt ausgesetzt. Menschen, die bereits vorher eine prekäre Arbeitssituation hatten, verlieren ihren Job. Kinder, die bereits vorher auf Grund sozialer Benachteiligung schulische Schwierigkeiten hatten, fallen jetzt noch weiter hinter den Mitschüler*innen zurück, welche zu Hause gut gefördert werden können. Die soziale Schere geht durch die Einschränkungen während der Pandemie also noch weiter auseinander. Um dieser Spaltung entgegen zu wirken und negative Effekte der Pandemie wieder auszugleichen, werden die Anforderungen an Soziale Arbeit in den kommenden Monaten noch weiter steigen.

Soziale Arbeit ist kein Luxus, den der Sozialstaat seinen Bürger*innen schenkt. Soziale Arbeit schützt die Grund- und Menschenrechte der Schwächsten in der Gesellschaft und erhebt die Stimme für diejenigen, die am wenigsten gehört werden. Soziale Arbeit leistet Unterstützung für Einzelne, welche die gesamte Gesellschaft stabilisiert und Solidarität für Betroffene in der Realität umsetzt.

Von Sozialarbeiter*innen wird tagtäglich, auch während der Krise, eine gesellschaftlich unverzichtbare und komplexe Arbeit geleistet, die nicht nur mit Applaus und warmen Worten gewürdigt sollte! Diesen Momenten der Anerkennung müssen nun Taten folgen, die die Situation der Kolleg*innen und der Menschen, mit denen sie arbeiten, langfristig verbessern. Neben einer besseren Ausstattung muss auch das Gehalt der Kolleg*innen endlich der hohen gesellschaftlichen Verantwortung und der Komplexität der Arbeitsanforderungen angepasst werden.

In der Berichterstattung über die wirtschaftlichen Einbrüche durch die Pandemie wird bereits spekuliert, wo in Zukunft gespart werden kann. Aus Einrichtungen und Kommunalverwaltungen hören wir, dass vakante Stellen vorsichtshalber nicht ausgeschrieben und Einsparungen im sozialen Bereich diskutiert werden. Eine Tendenz hin zu Einsparungen in den Handlungsfeldern Sozialer Arbeit ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Das prominente Beispiel der Gesundheitsbranche zeigt: Für Einsparungen ohne Rücksicht auf Qualität bezahlen wir letztlich teuer.

„Wenn Soziale Arbeit fehlt oder reduziert wird, geraten Menschen mit besonderen Schwierigkeiten in Arbeitslosigkeit, in finanzielle Notlagen, in Obdachlosigkeit, werden krank, geraten in die Situation, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung zu bekommen oder geraten in psychische Krisen.“ (Sozialarbeiterin aus der Eingliederungshilfe).

Unsere Forderung: Investieren und hinsehen!

Wir appellieren an politische Entscheidungsträger*innen, die finanziellen Folgen der Krise nicht auf die Schwächsten unserer Gesellschaft abzuwälzen, sondern eine gerechte Sozialpolitik umzusetzen, denn: Investitionen in Soziale Arbeit sind Investitionen in unsere soziale, psychische und körperliche Gesundheit. Sie stellen sich langfristig sogar als günstiger für den Staat heraus, da gute Soziale Arbeit Menschen, die sonst das Gesundheitssystem und das soziale System belasten würden, aus ihren Krisen hilft und Entwicklungschancen möglich macht.

Außerdem appellieren wir weiterhin an Medienverantwortliche, die Gruppe der systemrelevanten Berufe vollständig darzustellen und auch über die Soziale Arbeit und die Situation der Fachkräfte zu berichten. Gerne vermitteln wir dafür Kontakte an Fachkräfte, um die Perspektive aus der Praxis in die Berichterstattung mit einzubringen. Ihre Presseanfrage beantworten wir gerne unter presse@dauerhaft-systemrelevant.de.