„Für die Sozialarbeit im Krankenhaussektor kann festgestellt werden, dass intern und extern zum Teil eine hohe Wertschätzung und Solidarisierung wahrnehmbar ist.
Intern werden wir in einigen Häusern stärker als Teil des Behandler*innenteams wahrgenommen und extern von Patient*innen und deren Bezugspersonen oftmals stärker als sonst als Unterstützung und Stütze gesehen. Gerade auch in Folge des Besuchsverbots stellen wir oft ein Bindeglied dar und fangen unsere Patientinnen vor Ort persönlich und deren Bezugspersonen telefonisch oftmals psychisch auf.
Wir verfügen zwar z.B. über Schutzkleidung und Notbetreuung für unsere Kinder. Allerdings können auch wir oft nicht den gebotenen Sicherheitsabstand einhalten, zum Beispiel bei dementen Personen, und müssen Schutzmaterialien, wie Mund-Nasen-Schutz, aufgrund von Engpässen einen ganzen Tag lang tragen. Daher haben wir zum Teil große Sorge vor eigener Ansteckung bzw. die (unbewusste) Ansteckung von Kolleginnen und Patientinnen sowie der eigenen Familie zuhause.
Vor diesem Hintergrund ist es mitunter ärgerlich, wenn unsere Profession zum Beispiel in Presseberichten über die Versorgung und aktuelle Situation in Krankenhäusern nicht erwähnt wird und unsere Situation sowie unser Engagement in der aktuellen Lage nicht oder selten in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Zusammengefasst kann formuliert werden, dass im direkten Kontakt mit Kolleg*innen, Patient*innen und Angehörigen der Blick auf die Relevanz Sozialer Arbeit sicherlich geschärfter ist als zuvor und wir leider weiterhin nicht oder kaum in der Gesamtbevölkerung wahrgenommen werden.“